Beispiel einer Work
Situation: Sabines (Name geändert) Partner hat um Zeit gebeten, um für sich zu klären, ob er die Beziehung weiterführen möchte oder nicht. Sabine leidet sehr, hat das Gefühl, dass ihr Leben nur noch aus Warten besteht und schaut mehrmals täglich auf ihr Handy. Sie ist am Ende ihrer Kräfte. Der Gedanke, der ihr Leid verursachte: Ich darf ihn nicht verlieren.
1) Ich darf ihn nicht verlieren. Ist das wahr? Ja
2) Ich darf ihn nicht verlieren. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? Nein
3) Wie reagierst du, was passiert, wenn du den Gedanken glaubst? Ich bin verzweifelt, fühle mich hilflos, ich überlege die ganze Zeit, was ich tun kann, um ihn von uns zu überzeugen. Ich weine seit Tagen.
Wie behandelst du ihn, wenn du das glaubst?
Wie jemanden, den ich unbedingt zum Leben brauche, ohne den ich nicht leben kann. Ich schreibe ihm eine immense Wichtigkeit zu.
Wie gehst du mit dir selber um? Ich mache mein ganzes Glück davon abhängig, ob er noch mit mir zusammen sein will oder nicht.
Wozu bist zu nicht in der Lage, wenn du den Gedanken glaubst? Ich bin nicht in der Lage, ihn loszulassen. Ich bin nicht in der Lage, ein Leben ohne ihn zu akzeptieren. Ich kann da nicht mal hindenken.
Welche Bilder aus der Vergangenheit oder Zukunft tauchen auf? Wie ich als Kind meinen besten Freund verloren habe, weil er gestorben ist. Und aus der Zukunft: Wie ich nie über die Trennung hinwegkomme.
Ist das Realität (passiert es genau jetzt) oder ist es Kopfkino? Kopfkino!
4) Wer oder was wärest du ohne den Gedanken (in derselben Situation)? Ohne den Gedanken bin ich im Hier und Jetzt und nicht in der Zukunft. Ich würde abwarten, was passiert. Ich wäre bei mir, würde mein Leben weiterleben. Ohne den Gedanken wäre ich bereit, ihn loslassen, wenn er die Beziehung nicht mehr will.
Umkehrungen:
Ich darf ihn verlieren.
· Ich kann auch ohne ihn ein schönes Leben haben (sobald ich die Trennung
verarbeitet habe).
· Ich bin über andere Trennungen auch hinweggekommen.
· Ich darf ihn verlieren, wenn er mit mir nicht glücklich ist.
Ich darf ihn nicht wiederbekommen,
· weil es möglich ist, dass die Streitereien nicht aufhören.
· weil die Trennung sich dadurch vielleicht nur nach hinten verschieben würde.
· weil ich nicht weiß, ob ich ihn aus den richtigen Gründen zurück will.
· weil ich nicht weiß, ob ich das Beste für ihn bin.
Ich darf mich nicht verlieren,
· indem ich alles tue, um ihn nicht zu verlieren.
· indem ich mich davon abhängig mache, ob er die Beziehung will oder nicht.
· weil ich der wichtigste Mensch in meinem Leben bin.
· Ich darf mich nicht in Worst-Case-Szenarien verlieren.